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Mitten in der Nacht wach liegen und sich tagsüber müde fühlen oder schlicht lange nicht einschlafen können – Arten von Schlafstörungen gibt es viele. Zum Glück gibt es aber für nahezu jedes Schlafproblem eine Lösung! Welche Ursachen Schlafstörungen haben können und was hilft, wenn der Schlaf beeinträchtigt ist, lesen Sie hier!
Sechs bis acht Stunden pro Nacht sollte ein erwachsener Mensch – je nach individueller Veranlagung – schlafen, um gesund und fit zu bleiben. Das ist ein Viertel bis ein Drittel des ganzen Lebens. Der Soll-Zustand deckt sich jedoch oft nicht mit der Realität: Schlafstörungen dürfte wohl jeder Mensch früher oder später erleben.
Fangen wir am besten einmal ganz von vorne an: Wann spricht man überhaupt von einer Schlafstörung? Und welche Ursachen stecken dahinter?
Der Begriff „Schlafstörung“ an sich kann viele Dinge meinen. Sowohl bei Durchschlafstörungen als auch bei Einschlafproblemen ist der natürliche Schlaf auf eine bestimmte Weise gestört. Allgemein werden diese Beschwerden als Insomnien bezeichnet, und Insomnia bedeutet nichts anderes als Schlaflosigkeit.
Ziehen sich die Schlafbeschwerden über mehr als drei Monate und treten mehrmals pro Woche auf, spricht man von chronischen Schlafstörungen. Dann ist es an der Zeit, professionelle Hilfe zu suchen, doch dazu später mehr!
Wie gesagt sind Schlafstörungen ein breites Feld, im Allgemeinen lässt sich aber nahezu jeder Fall einer bestimmten Gruppe zuordnen:
Einer schlaflosen Nacht eine bestimmte Ursache zuzuordnen, ist also unter Umständen gar nicht so leicht. Hinzu kommt, dass zwischen organischen und nicht-organischen Ursachen für Schlafstörungen unterschieden wird.
Um die Frage schnell zu beantworten: Ja. In folgenden Fällen spricht man zum Beispiel von organischen Ursachen für Schlafprobleme:
In vielen Fällen lassen sich organische Ursachen aber schnell ausschließen. Wenn Sie einmal nicht schlafen können, muss das keinesfalls heißen, dass eine Krankheit vorliegt! Nicht-organische Ursachen sind unter anderem:
Übrigens: Laut der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) lassen sich verschiedene Körperfunktionen jeweils einem gewissen Zeitfenster in der Nacht zuordnen. Wenn wir also beispielsweise immer wieder um 4 Uhr morgens aufwachen oder morgens sehr früh wach werden, gibt uns dadurch der Körper ein Zeichen, so die TCM.
Wer kennt es nicht, das Gedankenkarussell, das einen zu lange wachhält! Psychische Ursachen sind nicht zu unterschätzen, wenn es um Schlafstörungen geht. Stress, Überlastung, Angststörungen und Albträume oder gar Depressionen wirken sich maßgeblich auf den Schlaf und damit auf die Gesundheit aus.
Im Schlaf wird das Stresshormon Cortisol abgebaut. Schlafen wir nicht ausreichend, bleibt folglich der Stresspegel zu hoch. Das führt früher oder später zu einem Teufelskreis, denn wer von vornherein davon ausgeht, wieder schlecht zu schlafen, hat oft keine erholsame Nacht vor sich ...
„Ich habe so schlecht geschlafen – das war bestimmt der Vollmond!“ Diesen Satz haben Sie bestimmt auch schon einmal gehört. Ist jedoch wirklich etwas dran an dem Gedanken, dass der Mond uns wachhalten kann? Nicht, wenn es nach der Wissenschaft geht: Bisher gibt es keine aussagekräftigen Studien, die einen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Schlafqualität zeigen würden.
Auf der anderen Seite ist es nicht pauschal auszuschließen, dass Vollmond sich auf den Schlaf auswirkt. Wenn sich zum Beispiel das Schlafzimmer schlecht abdunkeln lässt, kann das besonders helle Mondlicht nachts schon einmal wachhalten. Und wieder gilt: Allein die Annahme, die kommende Vollmondnacht werde vermutlich nicht besonders erholsam, mag bei manchen Menschen für Schlafprobleme sorgen.
Im direkten Vergleich treten Schlafstörungen bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Das liegt nicht zuletzt am Hormonhaushalt: Viele Frauen schlafen nach der Eisprungphase des Zyklus schlecht(er), und auch die Wechseljahre können sich auf die Schlafqualität auswirken.
Bei Männern hingegen treten öfter Schlafstörungen durch Schlafapnoe oder Schnarchen auf. Das liegt an anatomischen Unterschieden: Männer haben unter anderem eine größere Zunge, sodass die Atemwege im Liegen schneller blockiert sind. Das Schnarchen wiederum kann bewirken, dass die Partnerin wachgehalten wird – alles gar nicht so einfach also ...
Sowohl die Menopause als auch eine Schwangerschaft können den nächtlichen Schlaf stark beeinflussen. In den Wechseljahren sind es vor allem die Hormone, die Schlafstörungen verursachen:
In der Schwangerschaft kommen zu den hormonellen Umstellungen noch einige weitere Faktoren, die den ruhigen Schlaf beeinträchtigen können:
Aber keine Sorge: Das heißt nicht, dass schwangere Frauen sich pauschal von erholsamen Nächten verabschieden müssen. Viele nützliche Tipps finden Sie in unserem Ratgeber zum Schlafen in der Schwangerschaft!
Nur weil wir altern, brauchen wir deshalb nicht automatisch weniger Schlaf. Fakt ist vielmehr, dass der Schlaf oberflächlicher wird und dadurch nicht mehr so erholsam ist wie bei jüngeren Menschen. Mittagsschlaf und früheres Zubettgehen sind die logische Konsequenz.
Außerdem verlangsamen bzw. verändern sich körperliche Prozesse, weshalb Ältere häufig nächtlichen Harndrang verspüren und dadurch aufwachen (Nykturie). Wenn ein älterer Mensch nicht mehr allzu viel ans Tageslicht kommt, fällt darüber hinaus ein wichtiger Regulator für den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus weg.
Das Schlafverhalten verändert sich zwangsläufig früher oder später im Alterungsprozess, so viel wissen wir nun schon. Doch auch abgesehen davon sind Schlafstörungen in vielen Fällen altersbedingt: Ob Baby, (Klein-)Kind oder in der Pubertät, nicht nur Erwachsene haben es gelegentlich mit schlechtem Schlaf zu tun ...
Babys haben einen sehr viel höheren Schlafbedarf als Erwachsene. Dass sich ihr Schlaf-Wach-Rhythmus erst einpendeln muss, ist völlig logisch. Nach etwa 6 Monaten sollte dieser Zustand erreicht sein.
Das heißt natürlich nicht, dass das Kind dann schon jede Nacht durchschlafen muss und jede wache Stunde unnormal wäre. Ganz im Gegenteil: Genau wie Erwachsene wachen Babys nachts regelmäßig auf. Wenn in diesem Zustand irgendetwas verändert scheint, wird das als ungewöhnlich registriert und das Baby schläft nicht sofort wieder ein.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Eltern auf liebevolle Art und Weise früh ein selbstständiges Schlafverhalten bei ihrem Kind unterstützen. Gewöhnt sich das Baby also daran, nicht immer in den Armen der Eltern einzuschlafen, ist damit schon viel gewonnen.
Und sobald das Kleinstkind-Alter überwunden ist? Dann gibt es dennoch einige Dinge, die bei Kindern für schlechten Schlaf sorgen können:
Kann das Kind nicht schlafen, bedeutet das eine unruhige Zeit – sowohl für den Nachwuchs selbst als auch für die Eltern. Sofern keine organischen Krankheiten der Auslöser für die Schlafprobleme sind, lassen diese sich jedoch oft schon durch Einschlafrituale und Regelmäßigkeit beheben. Am wichtigsten ist es, dass das Kind sich verstanden und ernst genommen fühlt.
Die Pubertät ist bekanntlich nicht gerade die einfachste Zeit für Eltern und Jugendliche gleichermaßen – unter anderem, was den nächtlichen Schlaf betrifft. In dieser Phase schiebt sich nämlich der natürliche Ermüdungszustand, zu dem es sinnvoll wäre, schlafen zu gehen, in der Regel nach hinten. Das ist allerdings nur schlecht mit dem Schulalltag und frühem Aufstehen vereinbar. Schlafmangel und Tagesmüdigkeit sind da keine Seltenheit.
Heißt das nun, dass Schlafstörungen sich durch die gesamte Pubertät ziehen müssen? Nein! Zum Glück gibt es einige Dinge, die Eltern und Kind tun können, um für genug Schlaf zu sorgen:
Vereinbaren Sie zum Beispiel mit Ihrem Kind, dass es an drei Wochentagen vor 22 Uhr oder noch früher schlafen geht. So lässt sich die Schlafenszeit insgesamt schrittweise vorverlegen.
Am Wochenende Schlaf „nachzuholen“, bringt womöglich das Schlafverhalten wieder aus dem Gleichgewicht.
Abends noch kurz am Smartphone oder Videos auf dem Fernseher/Laptop ansehen: All das hält länger wach als nötig, zumal das blaue Bildschirmlicht den Einschlafprozess deutlich verzögert. Elektrogeräte gehören also eindeutig nicht in den Schlafbereich – auch bei Erwachsenen.
Gut schlafen kann man nur, wenn man bequem liegt. Gerade in der Wachstumsphase ist das richtige Bett unverzichtbar: Groß genug muss das Kinder- bzw. Jugendbett sein und mit einer ausgestattet, die eine gute Entwicklung der Wirbelsäule fördert.
Wer bei Schlafproblemen nicht jedes Mal zu Schlafmitteln greifen möchte, tut sich damit selbst etwas Gutes: Diese sogenannten Hypnotika wirken nur auf Symptomebene, nicht gegen die eigentlichen Auslöser der Schlafstörungen. Die weitaus sinnvollere Variante ist es, zunächst einige Hausmittel auszuprobieren und gegebenenfalls das Schlafsetup zu verändern.
Kleiner Tipp: ein neues Bett aus Zirbenholz kann ebenfalls zu einem erholsameren Schlaf führen.
Baldriantropfen oder die heiße Milch mit Honig – es gibt so einige Hausmittel gegen Schlaflosigkeit, von denen wir wohl alle schon einmal gehört haben. Sie möchten Tipps, die darüber hinausgehen? Gerne! Versuchen Sie es bei nicht-organischen Schlafstörungen doch einmal mit ...
Für alle Interessenten an Naturheilkunde gibt es nicht nur Kräutertees, sondern auch einige homöopathische Mittel. Einige Beispiele finden Sie im Anschluss!
Welche Globuli am besten geeignet sind, hängt ganz von der Art der Schlafstörung ab. Wir haben einen kleinen Auszug zusammengestellt:
Weitere Anwendungsmöglichkeiten finden Sie hier!
Was für Jugendliche gilt, trifft ebenso auf erwachsene Menschen zu: Richtiges Liegen ist das A und O für guten Schlaf! Diese Faktoren beeinflussen die Schlafqualität negativ:
Übrigens: Nutzen Sie das Bett möglichst nur zum Schlafen! So versetzen Sie Ihren Körper beim Zubettgehen automatisch schneller in den Ruhemodus.
Zudem können Sie ruhigen Schlaf fördern, indem Sie das Raumklima optimieren:
Weitere nützliche Tipps finden Sie in unserem Ratgeber zum optimalen Schlafsetup. Und noch ein letzter Ratschlag: Wenn Sie nach 20-30 Minuten noch nicht eingeschlafen sind, stehen Sie am besten noch einmal auf. Beschäftigen Sie sich (ohne Bildschirmlicht!), bis Sie wieder Müdigkeit verspüren. Das ist viel sinnvoller, als sich schlaflos im Bett herumzuwälzen und frustriert auf den Schlaf zu warten.
Bei chronischen Schlafstörungen oder dem konstanten Gefühl, nicht genug Schlaf zu bekommen, führt der erste Weg in der Regel zum Hausarzt. Dort werden Sie gegebenenfalls an eine Schlafmedizinpraxis überwiesen, wo eine genaue Anamnese stattfindet. So lässt sich ein geeigneter Therapieansatz finden.
Im Fall von chronischen Schlafstörungen wird manchmal zudem eine Analyse im Schlaflabor durchgeführt. Dabei lässt sich zum Beispiel erkennen, ob Schlafapnoe vorliegt. Nicht unüblich ist die Bitte, ein Schlaftagebuch zu führen, in dem Sie Ihr Schlafverhalten im Detail festhalten.
Wenn Sie gelegentlich eine schlaflose Nacht erleben, ist das zwar nicht gerade angenehm, aber noch kein Grund zur Sorge. Sobald die Schlaflosigkeit wesentlich länger anhält oder zur Regelmäßigkeit wird, sieht es schon anders aus. Denn bei anhaltenden Schlafstörungen über mehrere Wochen geraten Funktionen des menschlichen Organismus aus dem Gleichgewicht.
Das liegt daran, dass vor allem Tiefschlafphasen wesentlich für den Körper sind: In dieser Zeit regeneriert er auf körperlicher und geistiger Ebene. Fällt diese Ruhepause weg, leiden darunter die Abwehrkräfte, wir reagieren schneller gereizt und werden letztendlich zu müde, um den Alltag gut zu bewältigen. Die Leistungsfähigkeit sinkt bei Schlafmangel um ganze 70 Prozent, und auch auf psychischer Ebene (z. B. für den Stressabbau) ist der nächtliche Tiefschlaf unverzichtbar.
Gute Gründe, regelmäßigen und erholsamen Schlaf ernst zu nehmen, gibt es also genug. Und wie Sie sehen, gibt es mindestens ebenso viele Wege, wie Sie Schlafstörungen entgegenwirken können. Wir wünschen ruhige Nächte!
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