Die menschliche Wirbelsäule ist für den aufrechten Gang zuständig. Das Geflecht aus einzelnen Wirbelkörpern, Bandscheiben, Bändern und Muskeln ermöglicht auch die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Hier erfahren Sie alles über den Aufbau der Wirbelsäule und die Funktionen der einzelnen Segmente. Anschließend erklären wir, wie Schmerzen durch Wirbelsäulenbeschwerden entstehen und was Sie dagegen tun können.

Wirbelsäule Skelett

  

Inhaltsverzeichnis

  1. Aufbau der Wirbelsäule
  2. Schmerzen in der Wirbelsäule
  3. Fazit

Aufbau der Wirbelsäule

Aufbau einer Wirbelsäule Die Wirbelsäule ist ein hochkomplexes System aus vielen Komponenten. Wir beginnen deshalb mit den grundlegenden Erklärungen: Was leistet die Wirbelsäule und wie ist sie aufgebaut?

Die Funktion der Wirbelsäule

Zuallererst ist die Wirbelsäule dafür zuständig, das Gewicht des gesamten Oberkörpers, bestehend aus Kopf, Rumpf und Armen, zu tragen und stützen. Außerdem umschließt sie das Rückenmark, welches sich im Wirbelkanal befindet.

Unsere Wirbelsäule ermöglicht den aufrechten Gang und Bewegungsfreiheit. Da sie von der Seite gesehen eine doppelte S-Krümmung aufweist, funktioniert sie als ausgeklügelter „Stoßdämpfer“: Erschütterungen, wie sie durch Gehen, Laufen und Springen ausgelöst werden, können dank der Wirbelsäule für das Gehirn nicht gefährlich werden.

Wie viele Wirbel hat der Mensch?

Die Wirbelsäule besteht aus 5 Abschnitten. Die Aufteilung von oben nach unten sieht folgendermaßen aus:

  • Halswirbelsäule (7 Wirbel)
  • Brustwirbelsäule (12 Wirbel)
  • Lendenwirbelsäule (5 Wirbel)
  • Kreuzbein (5 Wirbel)
  • Steißbein (4-5 Wirbel)


Aufbau der Wirbelsäule Durch die unterschiedlichen Wölbungen der einzelnen Abschnitte entsteht die charakteristische Doppel-S-Form. Die Hals- und Lendenwirbelsäule ist nach vorne gewölbt (Lordose), während die Brust- und Sakralwirbelsäule nach hinten gekrümmt ist (Kyphose).

Mit Sakralwirbelsäule sind Kreuz- und Steißbein gemeint. Beide Segmente sind nicht frei beweglich, sondern verwachsen zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr miteinander.

Insgesamt finden wir in der Wirbelsäule also 24 freie Wirbel und 9-10 unbewegliche.

Mit Ausnahme des 1. und 2. Halswirbels besteht ein einzelner Wirbel aus den folgenden Elementen:

  • Wirbelkörper
  • Wirbelbogen
  • Dornfortsatz
  • zwei Querfortsätze
  • 4 Gelenkfortsätze

Wirbelkörper und -bogen umgeben miteinander den Wirbelkanal und formen damit eine Schutzhülle für das Rückenmark.

Die beweglichen Wirbel sind durch 23 Bandscheiben, die Wirbelgelenke und insgesamt 6 Bänder verbunden. Sobald die Wirbelsäule Druck ausgleichen muss, wird eine gallertartige Füllung der Faserringe abgegeben. Bei einem gesunden Rücken nehmen die Bandscheiben die Flüssigkeit (vor allem nachts) wieder auf. Damit die Wirbelsäule untertags ohne Beschwerden arbeiten kann, ist eine hochwertige Naturmatratze und ein dazu passender Lattenrost unverzichtbar. Denn einerseits nimmt sie den Druck des Schlafenden auf, unterstützt das angenehme Liegegefühl und entlastet die Wirbelsäule.

Welcher Wirbel ist wofür zuständig?

Die Wirbel werden üblicherweise im jeweiligen Abschnitt der Wirbelsäule von oben nach unten durchnummeriert. Das Besondere daran: Jeder einzelne beeinflusst einen bestimmten Körperbereich. Es gelten folgende Zuständigkeitsbereiche:

      • Die einzelnen Wirbel haben unterschiedliche Aufgaben Halswirbel – Atlas (1. Halswirbel) und Axis (2. Halswirbel) sowie C1-C7:
        Sie erlauben maximale Beweglichkeit und Drehbewegungen in verschiedene Richtungen, auch an der senkrechten Achse.
      • Brustwirbel – Th1-Th12:
        Sie sorgen für Stabilisierung und sind aufgrund der Verbindung der Wirbel mit den Rippen eher unbeweglich.
      • Lendenwirbel – L1-L5:
        Sie tragen die Hauptlast in Form von Rumpf- und Kopfgewicht und sind dementsprechend größer und robuster. Die Lendenwirbel ermöglichen es, sich nach hinten zu strecken bzw. nach vorn zu beugen.
      • Kreuzbein – S1-S5:
        Es ist das Verbindungselement zwischen Wirbelsäule und Hüftbeinen und ermöglicht die Übertragung der Rumpflast auf die Oberschenkel.
      • Steißbein:
        Es ist der nach unten geöffnete Ansatzpunkt für Beckenbänder, Beckenbodenbänder bzw. -muskeln und Hüftgelenke.

Wirbel, Bänder, Bandscheiben – und was ist mit den Nerven? Auch sie spielen eine wesentliche Rolle, denn sie sind ein wichtiger Indikator, wenn Sie Schmerzen verspüren, die vom Rücken auszugehen scheinen.

Nerven in der Wirbelsäule

Das zentrale Nervensystem umfasst das Gehirn und das Rückenmark. Etwas genauer formuliert, lässt sich die Verbindung zwischen Nerven und Wirbelsäule so beschreiben: Die Rückenmarksnerven, auch Spinalnerven genannt, treten jeweils unterhalb der Bandscheiben seitlich durch die Löcher zwischen den Wirbeln aus.

Von dort reichen die Nerven zum jeweiligen Muskel und leiten Informationen an das Nervensystem weiter.

Durch diese spezifische Aufteilung lässt sich bei Verletzungen erkennen, in welcher Höhe der Wirbelsäule die Schädigung vorliegt. Denn je nachdem, in welcher Körperregion und wie ausgeprägt Gefühlsstörungen oder Lähmungserscheinungen auftreten, lässt sich die Schmerzursache in der Wirbelsäule lokalisieren.


Schmerzen in der Wirbelsäule: Welche Beschwerden gibt es?

Von Rückenschmerzen bleibt im Laufe der Zeit wohl niemand verschont. Es gibt jedoch nicht den Grund für diese Art Schmerz, weshalb wir hier nur eine kleine Auswahl der häufig auftretenden Beschwerden auflisten.

Skoliose: die Wirbelsäulenverkrümmung

Von vorne oder hinten betrachtet ist die Wirbelsäule so gut wie gerade und weist nur von der Seite die S-Krümmung auf. Ist sie jedoch seitlich verformt, spricht man von Skoliose. Eine derart schiefe Wirbelsäule ist oft noch mit einer Verdrehung der Wirbelkörper im Bereich der Lenden- und Brustwirbelsäule verbunden.

Skoliose

Skoliose ist entweder angeboren oder entsteht aufgrund einer Muskelerkrankung. Sie kann sich aber auch erst im Wachstum ohne eindeutige Ursache entwickeln. Vor allem im Erwachsenenalter können durch die Verformung Schmerzen entstehen, im schlimmsten Fall leiden die inneren Organe darunter. So kann zum Beispiel durch die Verschiebung in der Wirbelsäule die Lunge beeinträchtigt und Atembeschwerden hervorgerufen werden.

Für Skoliose-Patienten ist erholsamer Schlaf oft ein Fremdwort, da sich durch falsches Liegen der Rücken nicht entspannen kann.

Wir raten daher Betroffenen, sich eine professionelle Beratung in Bezug auf ihr individuell abgestimmtes und orthopädisches Schlafsystem zu holen. An unseren Standorten werden Sie gerne von unserem Team beraten.

Der Bandscheibenvorfall

Ein weitaus gängigeres Rückenleiden ist der Bandscheibenvorfall: Sind die Bandscheiben zu sehr mit Druck belastet und werden nicht mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt, kann der Faserring einer Bandscheibe einreißen. Dann treten einzelne Teile davon in den Wirbelkanal aus – und das macht sich schmerzhaft bemerkbar.

Um diesem Fall vorzubeugen, ist regelmäßige Bewegung wichtig. Denn durch moderate, sanfte Sportarten werden die Bandscheiben „trainiert“. Die Sportart soll nach dem Zug-Druck-Mechanismus funktionieren, damit die gallertartige Masse und genügend Nährstoffe wieder in die Bandscheiben aufgenommen werden. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema Bandscheibenvorfall.

Um einen Bandscheibenvorfall vorzubeugen, kann eine rückenfreundliche Schlafausstattung behilflich sein.

Einrichten der Wirbelsäule bei Blockaden

Treten in der Wirbelsäule schmerzhafte Blockaden auf, ist oft das „Einrenken“ das Mittel der Wahl. Streng genommen ist dieser Begriff aber nicht ganz richtig, denn es handelt sich bei solchen Beschwerden eher um eine Verklemmung als um eine Ausrenkung. Diese Verklemmung verhindert eine umfassende Bewegung.

Das Einrichten können Sie bei leichten Verklemmungen mit regelmäßigen Rückenübungen selbst übernehmen.

Besser ist es, auf einen Chiropraktiker zu setzen. In der Chiropraxis wird die Wirbelsäule durch Druck, Dehnung und Strecken manuell korrigiert. Dabei ist ein Knacken in der Wirbelsäule nicht ungewöhnlich. Platzen Gasbläschen in der Gelenkflüssigkeit, entsteht dieses Geräusch.

Infiltrieren der Wirbelsäule

Die Infiltration ist eine Art der Schmerzbehandlung. Bei der Wirbelsäulenbehandlung handelt es sich um eine epidurale Infiltration, also das Einspritzen nahe am Rückenmark. Dabei wird eine Kombination aus lokalen Betäubungsmitteln und einem Medikament mit Langzeitwirkung eingesetzt. Durch diese Methode werden die Schmerzen nicht weitergeleitet und Entzündungen können nicht noch verstärkt werden.

Übungen zum Dehnen, Strecken und Kräftigen der Wirbelsäule

Was die Gesundheit der Wirbelsäule betrifft, gilt: Vorbeugen lohnt sich! Mit den folgenden beiden Übungen können Sie ohne viel Aufwand Ihrem Rücken etwas Gutes tun.

Wirbelsäule entlasten mithilfe von Yoga Dehnung:
Ziehen Sie in Rückenlage beide Beine angewinkelt so weit wie möglich zum Oberkörper. Die Arme umfassen dabei beide Oberschenkel in der Kniekehle. Bleiben Sie 20-30 Sekunden in dieser Position. Sie dehnen (und entlasten) dabei den unteren Rücken!

Streckübung:
Strecken Sie in Rückenlage den linken Arm und das rechte Bein (also diagonal) in die Länge und bleiben Sie in dieser Position 20-30 Sekunden liegen. Wechseln Sie danach den Arm und das Bein (wieder diagonal) und verharren Sie weitere 20-30 Sekunden in dieser Position. Die Übung dient der Dehnung und Mobilisation.

Kräftigung:
Legen Sie sich in Bauchlage hin. Die Zehenspitzen berühren den Boden und Sie spannen die Gesäßmuskeln sowie die Beine an.  Legen Sie nun Ihre Stirn auf die Rückseite der Handflächen. Die Ellbogen befinden sich dabei seitlich vom Oberkörper.

Jetzt heben Sie beide Arme und den Kopf ein paar Zentimeter vom Boden ab und stabilisieren dabei die Wirbelsäule für 12-15 Sekunden. Versuchen die Übung 8-10-mal jeweils für 12-15 Sekunden. Dadurch kräftigen Sie Ihre Rückenstrecker.


Fazit

Was jedoch zweifellos gegen das Auftreten von Rückenbeschwerden hilft, ist moderate, regelmäßige Bewegung. Das kann beispielsweise Nordic Walking, Radfahren und gezieltes Muskeltraining sein, damit die Wirbelsäule ausreichend gestützt wird. Mit einem ausgeglichenen Lebensstil und nicht zuletzt auch einer rückenfreundlichen Schlafausstattung, wie mit einer punktelastischen Latexmatratze von LaModula, können Sie jedoch schon viel dazu beitragen, Ihre Wirbelsäule zu schonen – damit Rückenschmerzen erst gar nicht entstehen!

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