Schmerzen im Bereich des unteren Rückens können auf einen gereizten Ischiasnerv hindeuten. Hier erfahren Sie:

  • welche Hausmittel bei akuten Ischiasschmerzen
  • was Sie tun können, wenn der Ischiasnerv eingeklemmt
  • woher der Schmerz im Rücken, Gesäßmuskel und in den Oberschenkeln kommt

Ischiasschmerzen

  

Inhaltsverzeichnis

  1. Ursachen: Woher kommen die Ischiasschmerzen?
  2. Symptome
  3. Behandlung

Ursachen: Woher kommen die Ischiasschmerzen?

Um die Schmerzen bestmöglich zu bekämpfen, muss der Auslöser dafür bekannt sein. Hinter den Ischiasschmerzen können unterschiedliche Ursachen stecken.

Eingeklemmter Ischiasnerv

Der Ischiasnerv tritt zwischen dem 4. Lenden- und 2. Kreuzbeinwirbel aus. Verengt sich dieser Austrittspunkt, wird der empfindliche Nerv eingeklemmt. Dadurch entstehen Schmerzen, die in die Funktionsbereiche des eingeklemmten Ischiasnervs ausstrahlen, also in das Gesäß und die Hinterseite der Oberschenkel.

Piriformis Syndrom

Das Piriformis-Syndrom

Der Ischiasnerv wird vom Piriformis-Muskel bedeckt, teilweise durchzieht der Nerv sogar den Muskel. Dieser ist mit dafür verantwortlich, dass wir unseren Oberschenkel drehen oder anheben können und spielt daher eine wichtige Rolle.

Durch die unmittelbare Nähe zueinander kann der Piriformis-Muskel dem Ischias auch wortwörtlich „auf den Nerv gehen“. Verkrampft oder verkürzt sich der Muskel und schwillt dadurch an, wird der Ischiasnerv genau an der Austrittsstelle eingeengt. In diesem Fall entstehen die Schmerzen wieder durch einen eingeklemmten Nerv.

Das Piriformis-Syndrom kann durch einseitig ausgeführte Bewegungen oder beim Sport ausgelöst werden.

Nervenentzündung

Ischiasschmerzen können neben eingeklemmten Stellen auf Entzündungen der Nervenwurzeln zurückzuführen sein. In solchen Fällen sind die Schmerzen meist nachts am stärksten.

Dahinter könnte auch eine Bandscheibenentzündung stecken: Kommt bei einem Bandscheibenvorfall das Bandscheibengewebe mit dem Nerv in Kontakt, führt das zu einer entzündlichen Reaktion.

Ob eine Entzündung vorliegt, lässt sich feststellen, indem Blut abgenommen wird und die Entzündungswerte untersucht werden.

Ischiasschmerzen durch Schwangerschaft

Werdende Mütter haben oft mit Ischiasschmerzen zu kämpfen: In der Schwangerschaft kommen besonders viele Faktoren zusammen, die den Nerv reizen können. Da wäre einerseits der Druck, den das ungeborene Kind auf das Becken ausübt. Andererseits verlagert sich mit dem zunehmenden Gewicht der Körperschwerpunkt, sodass der Ischiasmuskel bzw. die gesamte Gesäßmuskulatur immer stärker belastet wird.


Ischiasschmerzen im Gesäß, Beinen und Lendenwirbelsäule

Bei welchen Symptomen spricht man von Ischiasschmerzen?

Der Ischiasnerv ist der längste und dickste Nerv im Körper und entspringt der Wirbelsäule. Er reicht über das Gesäß in die Beine über die Rückseite der Oberschenkel bis in die Kniekehlen und weiter hinab in die Zehen.

Ischiasschmerzen in Gesäß, Beinen und Lendenwirbeläsule

Verspüren Sie Schmerzen im unteren Rücken und Gesäß , die in die Beine ausstrahlen, könnte eine sogenannte Ischialgie dahinterstecken. Nicht zu verwechseln mit einem Hexenschuss: Denn ein Ischiasschmerz verursacht „nur“ im Rückenbereich Schmerzen.

Charakteristisch für Ischiasschmerzen ist das plötzliche Auftreten der Beschwerden, die durch eine ganz bestimmte Bewegung ausgelöst werden. Besonders häufig bei Menschen, die viel sitzen und sich wenig bewegen. Denn bei ihnen entstehen schneller Muskelverspannungen, die Druck auf den Ischiasnerv erzeugen.

Wie lange dauern Ischiasschmerzen an?

Bei regulärem Verlauf klingen die akuten Ischiasschmerzen meistens schon nach einigen Tagen wieder ab. Bis der dumpfe Schmerz vollständig verschwunden ist, kann es bis zu 6 Wochen dauern. Ein bisschen Geduld ist also doch nötig.


Welche Behandlung hilft bei Ischiasschmerzen?

Betroffene wollen vor allem eins: schnelle Abhilfe! Wärme oder Kälte, Medikamente oder Hausmittel – was hilft denn nun am besten bei Ischiasschmerzen?

Hausmittel bei Ischiasschmerzen

Hausmittel

Der Standardtipp gegen Ischiasschmerzen ist die Stufenlagerung: Für mehr Komfort, geben Sie Ihre Yogamatte auf den Boden und begeben sich in Rückenlage. Danach legen Sie die Unterschenkel im rechten Winkel zu den Oberschenkeln auf einem Stuhl ab. Hierbei können Sie auch ein bequemes Kissen verwenden. Atmen Sie ruhig und tief in den unteren Bauch, damit der Körper mit mehr Sauerstoff versorgt wird.

Bitte beachten Sie: Die Stufenlagerung hilft bei akutem Schmerz, lange Ruhephasen sind jedoch nicht das beste Heilmittel. Versuchen Sie, so bald wie möglich wieder leichte Bewegungen auszuführen, um eine chronische Schmerzentwicklung zu vermeiden.

Ein weiteres Hausmittel ist Wärme – oder Kälte! Was besser hilft, lässt sich durch den Selbsttest herausfinden. Verwenden Sie zum Beispiel eine Rotlichtlampe, eine Wärmeflasche oder eine Wärmesalbe, die Sie auf den unteren Bereich der Lendenwirbelsäule auftragen.

Fördern Sie bei Ischiasschmerzen die Muskelentspannung bzw. hemmen Sie die Entzündung.

Das funktioniert mit Pflanzenölen, die eine entspannende Wirkung haben: Reiben Sie die schmerzende Stelle sanft mit Rosmarin-, Thymian-, Lavendel- oder Knoblauchöl ein. Sollten Sie keines dieser Öle zur Hand haben hilft auch eine halbierte Zwiebel zum Einreiben.

Übungen für den Ischiasnerv

Wie kann man den Ischiasnerv entlasten?

Die beste Entlastung für den Ischiasnerv sind Dehnübungen. Denn je länger die Muskeln, desto weniger schnell reiben sie aneinander, wie es beim Piriformis-Syndrom der Fall ist. Für einen heilenden Ischiasnerv ist es wichtig, die Rumpfmuskulatur zu stärken. Versuchen Sie neben Dehnübungen auch einmal funktionelles Krafttraining. So werden Bauch- und Rückenmuskeln gekräftigt. Der Ischiasnerv kann auch durch Ihr Alltagsverhalten entastet werden. Achten Sie darauf, gerade zu sitzen: Kippen Sie das Becken nach vorne, ziehen Sie die Schultern immer wieder bewusst nach unten sowie hinten und halten Sie den Nacken gerade.

Zusätzlich kann eine passende Bio-Matratze oder ein maßgefertigtes Schlafsystem zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Durch die hohe Punktelastizität wird Ihr Rücken und Ihre Wirbelsäule entlastet.


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