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Viele Menschen leiden unter Sodbrennen, in der Fachsprache Reflux genannt. Der Anteil an Betroffenen steigt in der westlichen Welt stetig. Aber wie entsteht dieses unangenehme Phänomen und was kann man dagegen tun? Ab wann ist ärztlicher Rat gefragt? Finden Sie Antworten auf Fragen rund um das lästige Thema Sodbrennen.
Bei Sodbrennen spricht man vom Zurückfließen der Magensäure in die Speiseröhre. Es gibt verschiedene Gründe, die Reflux auslösen können. Oft tritt Sodbrennen auch nach einer Mahlzeit auf. Das Essen gelangt nach dem Verzehr über die Speiseröhre in den Magen. Bei der Verdauung von Mahlzeiten wird Magensäure gebildet, im Magen herrscht ein saures Milieu.
Dass die Magensäfte zurück in die Speiseröhre fließen, wird üblicherweise durch das Zwerchfell und den Speiseröhren-Schließmuskel verhindert. Wenn der Schließmechanismus nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert, kann es zu Reflux (= Rückfluss der Magenflüssigkeit) kommen. Dies kann, wie der Name Sodbrennen schon sagt, zu brennenden Schmerzen führen oder zu Aufstoßen und einem Druckgefühl im Brustbereich.
Der Rückfluss der Säure kann zur Reizung der Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagus) führen, die sich in weiterer Folge entzünden kann. Dann spricht man von einer Refluxösophagitis. Eine Folge von länger anhaltendem Sodbrennen können auch Schleimhautveränderungen sein. Eine Refluxösophagitis kann sich durch schlechten Geschmack in der Mundhöhle und morgendliches Räuspern ankündigen. Halskratzen, Heiserkeit bei Stimmbandentzündung (Laryngitis) oder Mundbrennen können darauf hinweisen, wie auch chronischer Husten und Asthma. Bakterien können mitverantwortlich für eine Speiseröhrenentzündung sein.
Bis zu 30 Prozent der westlichen Bevölkerung leiden mindestens einmal pro Woche unter Sodbrennen. Die Anzahl der Betroffenen ist steigend. Hauptverantwortlich dafür wird der Lebensstil in der zivilisierten Gesellschaft angesehen.
Neben einer Fehlfunktion des Speiseröhren-Schließmuskels, aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten, gibt es noch weitere Faktoren, die Reflux begünstigen können.
Manche Genussmittel steigern die Produktion von Magensäure und sie wirken auf die Muskulatur entspannend, das bedeutet, dass der Schließmuskel schlaffer wird. Vielfach werden fetthaltige Speisen für Reflux verantwortlich gemacht.
Menschen mit starkem Übergewicht sind häufig von Sodbrennen betroffen. Durch den vermehrten Fettanteil im Bauchraum wird der Druck auf den Magen gesteigert, was den Mageninhalt förmlich in die Speiseröhre presst. Dieses Phänomen tritt auch manchmal bei schwangeren Frauen auf.
Stress ist mit ein Faktor für das Auftreten von Sodbrennen. Der Verdauungstrakt wird durch emotionale Belastungen privater und beruflicher Natur beeinflusst. Bei Stress werden die Hormone, die für die Verdauung zuständig sind, verlangsamt. Die Magenbewegung wird gebremst und die Magensäfte verlagern sich zurück in die Speiseröhre.
Reflux kann auch durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden, wie z.B. Zwerchfellbruch, Reizmagen oder Magenschleimhautentzündung.
Bei 80 Prozent der Patienten bestehen die Beschwerden durch Sodbrennen nicht längerfristig. Bei häufigem Auftreten von Sodbrennen, auch verbunden mit Krämpfen und starker Übelkeit, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden, denn Reflux kann sich auch chronisch entwickeln.
Nicht ganz eindeutig ist die Sachlage, was konsumierte Speisen betrifft. Man ist lange davon ausgegangen, dass die zuvor verzehrten Lebensmittel beim Entstehen von Reflux eine Rolle spielen, weil Sodbrennen oft direkt nach dem Essen auftritt. Aktuelle Studien stellen dies aber in Frage. Es ist wissenschaftlich nicht bewiesen, dass bestimmte Nahrungsmittel oder Getränke Einfluss auf Reflux haben bzw. gibt es viele Für und Wider.
Einig sind sich die Wissenschaftler jedoch darüber, dass es Faktoren gibt, die Reflux begünstigen, wie Übergewicht, aber auch Rauchen. Empfohlen wird in einer Zusammenfassung mehrerer Studien bei Reflux die Veränderung des Lebensstils durch folgende Maßnahmen:
Was das Ess- und Trinkverhalten anbelangt, wird oftmals zu Folgendem geraten:
Im Grunde bleibt man hier jedoch als Individuum gefordert, auf das eigene Gefühl zu achten und herauszufinden, welche Maßnahmen, aber auch Lebensmittel, im Hinblick auf Sodbrennen besser und schlechter vertragen werden. Auch der Arzt des Vertrauens wird Ratschläge geben können, was im konkreten Fall Sinn macht.
Wenngleich die Wirkungen bestimmter Maßnahmen nicht eindeutig wissenschaftlich beweisbar sind, gibt es doch eine Menge Tipps im Hinblick auf Sodbrennen, die auf Erfahrungswerten beruhen und die man ausprobieren kann.
Hilfreich gegen Sodbrennen kann auch das Vermeiden enger Kleidung um den Bauchraum sein, vor allem beim Schlafen.
Auch physische Anspannung kann Reflux auslösen, daher ist der Abbau von Stress durch Entspannungstechniken oder Sport angeraten. Sport hält alle Muskeln in Schwung und wirkt positiv auf die Verdauung.
Bei Übergewicht sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, da durch den vermehrten Fettanteil im Bauchbereich zusätzlicher Druck auf den Magen ausgeübt wird.
Video: Hr. Dr. Boris Fugger
Es gibt eine ganze Menge an Empfehlungen und Tipps, die gegen Sodbrennen helfen können). Die nachfolgend empfohlenen Nahrungsmittel gelten als Hausmittel, die bei manchen Personen durchaus Linderung bringen können, obwohl ihre Wirkung nicht wissenschaftlich belegt ist. Was im konkreten Fall passend ist, findet man am besten selbst heraus.
Stärkehaltige Nahrungsmittel wie Zwieback, Hafer, Bananen, Kartoffeln oder trockenes Weißbrot können von Vorteil sein und überschüssige Magensäure binden.
Magenberuhigende Teesorten wirken positiv auf die Verdauungsorgane und sorgen für Beruhigung der durch den Magensaft entzündeten Schleimhäute der Speiseröhre. Auch Heilmischungen verschiedener Kräuter sind hilfreich, viele enthalten Anis, Fenchel oder Kümmel. Auch Brennnessel, Kreuzkümmel und Melisse können bei Sodbrennen unterstützen. Besonders Kurkuma in Form von Tee wird oft empfohlen.
Der saure Apfelessig hat verschiedene Heilwirkungen. Er neutralisiert, obwohl selbst sauer, die Magensäure. Am besten wird er verdünnt mit Wasser getrunken.
Bei Nüssen oder Mandeln wird das langsame Kauen als lindernd bei Reflux wahrgenommen. Auch ein Löffel Senf nach der Mahlzeit könnte Abhilfe schaffen. Senföl regt die Verdauung an und es wird ihm eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
Eine kurzfristige Linderung kann scheinbar auch Kaugummi kauen schaffen, dadurch wird die Speichelproduktion angeregt und so das Brennen in der Speiseröhre gelindert.
Mancherorts wird Natron empfohlen, da es chemisch mit der Salzsäure im Magensaft reagiert, allerdings nur für einen kurzen Zeitraum. Es kann aber auch den Druck im Bauch erhöhen und sich negativ auswirken.
Dass Milch bei Sodbrennen hilft, ist ein Mythos. Milch ist selbst sauer und kann die Magensäure nicht neutralisieren. Verglichen mit Wasser gibt es beim Verzehr von Milch keine nennenswerten Vorteile, im Gegenteil, es kann sogar zu vermehrtem Auftreten von Sodbrennen kommen.
Sollte Sodbrennen im Zusammenhang mit Magenschmerzen, Übelkeit oder Völlegefühl auftreten, können Magen-Darm-Tropfen aus pflanzlichen Präparaten oder Kieselerde hilfreich sein. Artischockenextrakt-Kapseln helfen nachweislich bei Sodbrennen, die Verdauung wird unterstützt und hilft auch bei Völlegefühl. Heilerde kann als Pulver verdünnt mit warmem Wasser oder als Kapsel oral eingenommen werden. Sie bindet schädliche Substanzen und auch die Magensäure.
Wenn Symptome über einen längeren Zeitraum andauern und konventionelle Maßnahmen nicht greifen, wird medikamentös die Produktion der Säure reduziert. Auch eine operative Wiederherstellung der Reflux-Barriere ist möglich.
Insbesondere das „geneigte“ Liegen kann ein wertvoller Tipp sein, wenn sich der Reflux nächtens bemerkbar macht. Auch die Wissenschaft empfiehlt diese Maßnahme.
Aber warum hilft das aufrechtere Liegen bei Sodbrennen? Beim waagerechten Liegen werden die Beschwerden von Reflux verstärkt, weil der Körper flach liegt und Magen und Speiseröhre sich auf einer Ebene befinden. Bei einer geneigten Liegefläche hingegen vermindert sich der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, weil die Speiseröhre höher liegt als der Magen. Auch Babys können von Reflux betroffen sein, sie profitieren auch von der oben beschriebenen „geneigten“ Liegeposition.
Schräges Liegen hat nach einer Studie von Ross/Singer aber auch viele weitere positive Wirkungen. Es begünstigt die Blutdruckregulation und hilft gegen Schwindel. Dadurch, dass die Füße tiefer liegen als der restliche Körper, werden diese auch besser durchblutet und gewärmt.
Selbst Kopfschmerzen und geschwollene Augenlider können durch eine Hochlagerung gelindert werden. Die Autoren erklären dies damit, dass beim horizontalen Liegen die auf den Körper und vor allem auch den Kopf einwirkende Schwerkraft aufgehoben ist. Daher empfehlen Ross und Singer eine geneigte Liegefläche als Hilfe gegen verschiedenste Beschwerden, auch bei Migräne ist eine Verbesserung zu erwarten.
Für eine entspannte Nachtruhe sollte man darauf achten, dass die ganze Matratze in eine schiefe Ebene gebracht wird und nicht nur der Oberkörper erhöht wird. Eine gleichmäßige Neigung wird beispielsweise durch einen geneigten Lattenrost, auch Reflux–Lattenrost genannt, erreicht, bei dem die gesamte Liegefläche abfallend geneigt wird. Kissen und Keile können den Oberkörper auch erhöhen, sie führen aber zu keiner durchgängigen Neigung, was zu Beschwerden an der Wirbelsäule und Verspannungen führen kann.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die helfen Refluxbeschwerden zu lindern. Eindeutig ist der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Reflux, wie auch das Faktum, dass Raucher vermehrt zu Sodbrennen neigen. Daher wird in erster Linie eine Veränderung des Lebensstils in Richtung gesunder Lebensweise (kleinere Mahlzeiten, vermeiden von Alkohol, Fett und Zigaretten, mehr Bewegung) empfohlen. Auch die Liegefläche hat einen Einfluss auf Reflux, so vermindert eine durchgängig geneigte Liegefläche das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre. Sowohl der Verzicht als auch der Verzehr von ausgewählten Nahrungsmitteln kann mitunter Linderung verschaffen. Anhaltende Beschwerden mit starken Schmerzen sind auf jeden Fall medizinisch abzuklären.
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